Aktuelles im Jüdischem Museum Emmendingen

„Von Lokomotiven, Fischen und Blumen – der Geruch von Schabbat“

NEUE WECHSELAUSSTELLUNG

Gewürze spielen eine besondere Rolle bei der Verabschiedung des Schabbats am Samstagabend.

Mit einer Zeremonie wird zwischen Heiligem und Profanem, zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen dem Ruhetag und der beginnenden Arbeitswoche unterschieden. Dieser endet, wenn drei Sterne am Himmel sichtbar werden. Die Zeremonie heißt auf Hebräisch „Hawdala“, in der Bedeutung von (Unter-) Scheidung oder Trennung. Man nimmt einen bis zum Überlaufen gefüllten Becher Wein in die Hand, stellt ein Gefäß mit wohlriechenden Gewürzen bereit und entzündet eine geflochtene Hawdala-Kerze mit sechs Dochten für die arbeitsamen Tage der Woche. Gebete begleiten den Ablauf. Schließlich setzt man sich, trinkt den größten Teil des Becherinhaltes, schüttet den Rest in einen Teller und löscht darin das Kerzenlicht.
Damit einem der Abschied vom angenehmen Ruhetag, nach gutem Essen, Gebeten und viel Schlaf nicht so schwer fällt, soll das Riechen an Gewürzen den Eintritt in die Arbeitswoche erleichtern.

Bei der rituellen Verabschiedung des Schabbat-Tages spielen neben Weinbecher und Kerzenhalter, Behälter für Gewürze eine wichtige Rolle. Phantasievoll gestaltete Gefäße, Teller und Sets aus den letzten drei Jahrhunderten sind in der neuen Wechselausstellung im Jüdischen Museum Emmendingen zu bewundern.
Vielleicht können die Besucher beim Eintritt auch den Geruch von Zimt, Nelken oder Rosmarin erschnuppern. Natürlich darf an einer Gewürzdose gerochen werden, damit die Erinnerung an den Museumsbesuch noch angenehm nachwirkt.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten besucht werden.
Foto: MRR Miklis

Virtuelles Gedenkbuch

Wir vom Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. sind mit unserem virtuellen Gedenkbuch in neuer Version online gegangen!

Dokumentarfilm über die Gedenkstättenarbeit

Dokumentarfilm öffnen (Link führt zu YouTube)

Dokumentarfilm über die Gedenkstättenarbeit in Baden-Württemberg mit unserer Gedenkstätte „Jüdisches Museum Emmendingen“ ab Minute 12:25.

In diesem Film laden vier Beispiele exemplarisch für über 70 Orte zum Besuch ein: die KZ-Gedenkstätte Neckarelz, die Gedenkstätte Grafeneck, das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm sowie das Jüdische Museum Emmendingen. Erstellt wurde die zwanzigminütige Dokumentation von Sibylle Tiedemann, Regisseurin und Produzentin aus Neu-Ulm/Berlin, die von der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG) und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg mit dem Projekt betraut wurde.

Jüdische Kinder im Lager Gurs

Wir möchten außerdem aufmerksam machen auf:

20 Jahre Jüdisches Museum Emmendingen – Eröffnung der Dauerausstellung „Quelle lebendigen Wassers“ – auf YouTube ansehen


Über das Museum:

Am 13. April 1997 wird das Jüdische Museum Emmendingen eröffnet. Im Keller des kleinen Fachwerkgebäudes in unmittelbarer Nähe der zerstörten Synagoge ist die restaurierte, denkmalgeschützte Mikwe aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zu besichtigen. Im Erdgeschoss befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte der Israelitischen Gemeinde Emmendingen 1716 – 1940. Das Schicksal der Emmendinger Juden während der Nazi-Diktatur wird anschaulich dokumentiert.

Ferner zeigt das Museum Exponate zum jüdischen Kultus- und Alltagsleben. Die jüdischen Feste im Jahreslauf werden ausführlich erläutert. Im Obergeschoss steht den Besuchern ein Lese- und Seminarraum mit Literatur und Videos zum Judentum und zur jüdischen Geschichte zur Verfügung.

Träger des Museums ist der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V.

Das Jüdische Museum Emmendingen versteht sich als Ort des Erinnerns, Gedenkens, Lernens und der Begegnung mit jüdischem Leben in der heutigen Zeit.