Aktuelles im Jüdischem Museum Emmendingen

NEUE WECHSELAUSSTELLUNG:

Chanukka – der Sieg des Lichts über die Dunkelheit“

Mittwoch, 18. Dezember 2024 – Dienstag, 28. Februar 2025

In diesen dunklen und kurzen Tagen möchte jeder gerne Lichter entzünden.
Das achttägige Chanukka-Fest, auch „Fest der Lichter“ genannt, fällt in die dunkelste Zeit des Jahres. Es beginnt immer am 25. Kislev des jüdischen Kalenders, der 2024 auf den Abend des 25./26. Dezember fällt.
„Chanukka“ bedeutet im Hebräischen „Einweihung“. Gefeiert wird die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels durch die Makkabäer im Jahr 164 vor der herkömmlichen Zeitrechnung (v.h.Z.).

Damals wurde der Tempel unter Antiochos IV Epiphanes von den hellenistischen Seleukiden geschändet und in einen Göttertempel umgewandelt. Juden durften ihren Glauben nicht mehr praktizieren und wurden unter Todesstrafe daran gehindert.

In den Makkabäer Briefen in der christlichen Bibel wird davon berichtet, wie die priesterliche Hasmonäer Familie aus Modiin, nördlich von Jerusalem, den Makkabäer-Aufstand anführt und Widerstand leistet.

Mit Gottes Hilfe wird das jüdische Heiligtum wie durch ein Wunder zurückerobert. Heute erinnert die Gebetsmauer, ein Teil der westlichen Ummauerung des Tempelbergareals an die vor beinahe 2000 Jahren zerstörte Kultstätte in Jerusalem.

Im Jahre 164 v.h.Z. konnte der Tempel mit Jehuda Makkabi an der Spitze wieder eingeweiht werden. Wie geschah das? Es wurde gründlich aufgeräumt, wobei ein kleines Krüglein rituell, taugliches Olivenöl für den siebenarmigen Leuchter, Menora, im Tempel gefunden wurde.

Auf wundersame Weise reichte das Öl nicht einen, sondern acht Tage lang, bis neues Olivenöl hergestellt werden konnte. Aus diesem Grund feiern Juden und Jüdinnen überall auf der Welt mit Hilfe eines Leuchters, an dem mit einer Dienerkerze acht Tage lang immer ein Licht mehr angezündet wird. So entstand der Chanukka-Leuchter namens „Chanukkia“.

Verschiede Leuchter-Typen können im Jüdischen Museum ab sofort bis Ende Februar 2025 bewundert werden. Ein neues Exponat, ein Wandleuchter aus dem 18./19. Jh., begrüßt gut sichtbar die Besucher schon am Eingang und verkündet das Wunder der Lichter. In der Ausstellung finden sich Gegenstände zum Chanukka-Fest und Exponate mit lokalem Bezug. Mit Hilfe der Audiostation ist es möglich, einem hebräischen Lied zu lauschen, das den Sieg über die Vertreibung der Dunkelheit durch das Licht besingt. Für Kinder liegen Materialien aus.

Jeder einzelne von uns kann dieses Licht sein, dass die Dunkelheit vertreibt. Jeder kann mehr Licht in sein Leben und das Leben seiner Mitmenschen bringen – mit Freundlichkeit und Geduld, Verständnis und Hilfsbereitschaft. So können wir zusammen die Dunkelheit in dieser Zeit vertreiben.

Fotos und Text: Monika Rachel Raija Miklis

Hawdala- Zeremonie nach Schabbat Ende:

Gekürzte Zeremonie bei Familie Rabin in Jerusalem 2024/5784
Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Emmendingen, Yaakov Yosef Yudkowsky, Purim 2024/5784 

Virtuelles Gedenkbuch

Wir vom Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. sind mit unserem virtuellen Gedenkbuch in neuer Version online gegangen!

Dokumentarfilm über die Gedenkstättenarbeit

Dokumentarfilm öffnen (Link führt zu YouTube)

Dokumentarfilm über die Gedenkstättenarbeit in Baden-Württemberg mit unserer Gedenkstätte „Jüdisches Museum Emmendingen“ ab Minute 12:25.

In diesem Film laden vier Beispiele exemplarisch für über 70 Orte zum Besuch ein: die KZ-Gedenkstätte Neckarelz, die Gedenkstätte Grafeneck, das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm sowie das Jüdische Museum Emmendingen. Erstellt wurde die zwanzigminütige Dokumentation von Sibylle Tiedemann, Regisseurin und Produzentin aus Neu-Ulm/Berlin, die von der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG) und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg mit dem Projekt betraut wurde.

Jüdische Kinder im Lager Gurs

Wir möchten außerdem aufmerksam machen auf:

20 Jahre Jüdisches Museum Emmendingen – Eröffnung der Dauerausstellung „Quelle lebendigen Wassers“ – auf YouTube ansehen


Über das Museum:

Am 13. April 1997 wird das Jüdische Museum Emmendingen eröffnet. Im Keller des kleinen Fachwerkgebäudes in unmittelbarer Nähe der zerstörten Synagoge ist die restaurierte, denkmalgeschützte Mikwe aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zu besichtigen. Im Erdgeschoss befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte der Israelitischen Gemeinde Emmendingen 1716 – 1940. Das Schicksal der Emmendinger Juden während der Nazi-Diktatur wird anschaulich dokumentiert.

Ferner zeigt das Museum Exponate zum jüdischen Kultus- und Alltagsleben. Die jüdischen Feste im Jahreslauf werden ausführlich erläutert. Im Obergeschoss steht den Besuchern ein Lese- und Seminarraum mit Literatur und Videos zum Judentum und zur jüdischen Geschichte zur Verfügung.

Träger des Museums ist der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V.

Das Jüdische Museum Emmendingen versteht sich als Ort des Erinnerns, Gedenkens, Lernens und der Begegnung mit jüdischem Leben in der heutigen Zeit.