Aktuelles im Jüdischem Museum Emmendingen

NEUE WECHSELAUSSTELLUNG:

Neuanfang – Aus der Dunkelheit zum Licht“

Mittwoch, 2. Oktober 2024 – Sonntag, 1. Dezember 2024

Das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana beginnt am Abend des 2. Oktober 2024. Das jüdische Jahr 5785 hält Einzug. Eine feierliche Zeit wird eingeleitet, die mehre Wochen andauert.

Mit Rosch Haschana beginnen die zehn ehrfurchtsvollen Tage bis zum höchsten, jüdischen Feiertag Jom Kippur. Jom Kippur, der Versöhnunstag, fällt dieses Jahr sogar auf den heiligen Schabbat.

Fünf Tage später steht bereits die Hütte für das achttägige Laubhüttenfest „Sukkot“, in der gegessen und sogar auch geschlafen wird. Das Torafreudenfest, Simchat Tora, beendet den grossen Zyklus der hohen Feiertage im jüdischen Monat Tischrei, der dieses Jahr auf Oktober fällt. Mit der Lesung aus der Torarolle wird wieder von vorne begonnen, beim ersten Buch Moses, namens Bereschit „Im Anfang schuf Gtt…“



Die Tora, die fünf Bücher Mose, steht für Licht.

Der Psalm 27, der den ganzen jüdischen Monat Elul täglich zwei Mal gebetet wird bis Ende Sukkot, bis Schemini Azeret – dem Abschlussfest – das in der Diaspora zwei Tage lang gefeiert wird und dessen zweiter Tag mit Simchat Tora zusammenfällt, beginnt mit: „Zu David: Gtt ist mein Licht und meine Hilfe, vor wem sollte ich mich fürchten?“ Gtt wird auch mit Licht verglichen. Es geht gleich über in den Feiertag der Torafreude, bei dem die Tora für Licht steht. Dieser Licht-Aspekt zieht sich durch die ganze Ausstellung, vom Vorbereitungsmonat Elul vor Rosch Haschana bis Simchat Tora. An der Eingangstür begrüßt eine Karte zum letzten Monat des jüdischen Jahres bereits die Besucher.

Eine gelbe Schleife liegt im unteren Fach als Zeichen des Gedenkens für die vor einem Jahr am Abschlussfest, in Israel bereits Simchat Tora, verschleppten Geiseln des Massakers der Hamas am 7. Oktober 2023.

Eine Audio-Station gibt die eindringlichen Töne des geblasenen Schofars – Widderhorn – wider. Dieses erklingt am Neujahrsfest 100 Mal in der Synagoge. Die Licht Installation auf der Vitrine unterstreicht den Titel der Wechselausstellung. 

Weiter lädt eine museumspädagogische Installation die Besucher ein, ihre Wünsche für das neue, jüdische Jahr 5785 auf Zettel in Form von Äpfeln zu schreiben. Sie werden am stilisierten Baum an der Museumsdecke angebracht – ein Baum der Wünsche für das jüdische Jahr 5785, das nach religiöser Rechnung mit der Erschaffung des Menschen beginnt.

Ein Korb mit Äpfeln steht bereit. Jeder Besucher darf sich einen mitnehmen: die Form des Apfels, des Granatapfels, der runden Festtagsbrote erinnert an den Jahreskreislauf. Ende und Neuanfang. Der Mensch bekommt immer wieder die Chance, auf den rechten Weg zurückzukehren: Rückkehr, Verbesserung und Neubeginn.

Soll das neue Jahr 5785 aus der Dunkelheit zu Frieden, Zusammenhalt und Licht führen.

Ein in Honig getauchter Apfel weckt die Freude auf ein gutes und süsses Jahr: 

Schana Towa uMetuka.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten besucht werden.
Foto: Monika Rachel Raija Miklis

Hawdala- Zeremonie nach Schabbat Ende:

Gekürzte Zeremonie bei Familie Rabin in Jerusalem 2024/5784
Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Emmendingen, Yaakov Yosef Yudkowsky, Purim 2024/5784 

Virtuelles Gedenkbuch

Wir vom Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. sind mit unserem virtuellen Gedenkbuch in neuer Version online gegangen!

Dokumentarfilm über die Gedenkstättenarbeit

Dokumentarfilm öffnen (Link führt zu YouTube)

Dokumentarfilm über die Gedenkstättenarbeit in Baden-Württemberg mit unserer Gedenkstätte „Jüdisches Museum Emmendingen“ ab Minute 12:25.

In diesem Film laden vier Beispiele exemplarisch für über 70 Orte zum Besuch ein: die KZ-Gedenkstätte Neckarelz, die Gedenkstätte Grafeneck, das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm sowie das Jüdische Museum Emmendingen. Erstellt wurde die zwanzigminütige Dokumentation von Sibylle Tiedemann, Regisseurin und Produzentin aus Neu-Ulm/Berlin, die von der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG) und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg mit dem Projekt betraut wurde.

Jüdische Kinder im Lager Gurs

Wir möchten außerdem aufmerksam machen auf:

20 Jahre Jüdisches Museum Emmendingen – Eröffnung der Dauerausstellung „Quelle lebendigen Wassers“ – auf YouTube ansehen


Über das Museum:

Am 13. April 1997 wird das Jüdische Museum Emmendingen eröffnet. Im Keller des kleinen Fachwerkgebäudes in unmittelbarer Nähe der zerstörten Synagoge ist die restaurierte, denkmalgeschützte Mikwe aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zu besichtigen. Im Erdgeschoss befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte der Israelitischen Gemeinde Emmendingen 1716 – 1940. Das Schicksal der Emmendinger Juden während der Nazi-Diktatur wird anschaulich dokumentiert.

Ferner zeigt das Museum Exponate zum jüdischen Kultus- und Alltagsleben. Die jüdischen Feste im Jahreslauf werden ausführlich erläutert. Im Obergeschoss steht den Besuchern ein Lese- und Seminarraum mit Literatur und Videos zum Judentum und zur jüdischen Geschichte zur Verfügung.

Träger des Museums ist der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V.

Das Jüdische Museum Emmendingen versteht sich als Ort des Erinnerns, Gedenkens, Lernens und der Begegnung mit jüdischem Leben in der heutigen Zeit.