Exponat des Monats Neue Wechselausstellung zum jüdischen Fastnachtsfest „Purim“ im Jüdischen Museum Emmendingen

Aus aktuellem Anlass ist eine Ausstellung zum Purim-Fest im Jüdischen Museum in Emmendingen zu sehen. Im jüdischen Monat Adar feiern Juden weltweit „Purim“. Dieses Fest ist bei Kindern besonders beliebt, weil sie sich an ihm verkleiden, leckere süße Speisen essen und Spiele vorführen. Bei den Erwachsenen nicht minder, denn an ihm ist es sogar erlaubt, viel Alkohol zu trinken. Die Männer schlüpfen in Frauenkleider und umgekehrt. Dazu fällt es häufig in die hiesige Fastnachtszeit und hat mit ihr äußerlich einiges gemeinsam. Aber auch nur äußerlich. Sein Name geht auf das Wort „Pur“ = Los, zurück. Das Los für die Vernichtung des jüdischen Volkes wurde geworfen. Das Fest erinnert an die Rettung der Juden im damaligen persischen Reich vor ca. 2500 Jahren durch die Jüdin Ester und ihren Onkel Mordechai. Mit G’ttvertrauen, scharfem Verstand und weiblicher Intuition gelang es dieser Frau, ihren Mann, den mächtigen Perserkönig Achaschwerosch, von der Vernichtung ihres Volkes abzubringen. Das Schicksal kehrte sich um und der Initiator des Pogroms, der hinterhältige Haman, wurde letztlich selbst gerichtet. Das Böse kehrte sich zum Guten und allen Juden wurde Freude und Wonne zuteil. So steht es in der biblischen Ester-Geschichte. In der jüdischen Tradition wird die Ester-Geschichte aus einer in hebräischer Sprache geschrieben Rolle im Abend- und Morgeng’ttesdienst vorgelesen. Dieses zusammengerollte Pergament liegt versteckt in einer meist kunstvoll verzierten Hülle (hebr. Megilla)

Die Ausstellung zeigt neben lustigen Verkleidungsutensilien für Purim anschaulich einige Typen von Ester-Rollenbehältern, Exponate aus der Sammlung Karl Günther (s. Bilder). Das Exponat des Monats ist mit seinem silbernen Gehäuse mit floralen Elementen besonders kunstvoll gearbeitet. Die hebräische Inschrift identifiziert 1916 einen gewissen Mosche Jiuda Matatja als Besitzer dieser Rolle.

Dieses Jahr fällt Purim auf den 20. /21. März. Die Ausstellung ist bis zum 14. April 2019 zu besichtigen.