Musik und Judentum oder was ist überhaupt jüdische Musik?

Wann: Sonntag, 21. Juni 2020, 18.00 Uhr
Wo: Simon-Veit-Haus, Teschemacher-Saal, Eingang Schloßplatz Emmendingen
Wer: Herr Elija Schwarz, Synagogalkantor 
Eintritt frei, Spenden erbeten

Das Thema des lebendigen Vortrags von Kantor Elija Schwarz ist die Funktionalität von Musik innerhalb jüdischer Lebenswelten – der religiösen wie auch der weltlichen. 

Durch die Zeiten hinweg fließen seit ihrem Ursprung im Nahen Osten der Musik von Juden Einflüsse umgebender Musikkulturen zu. Der so entstandene Facettenreichtum erschwert es, das Wesen jüdischer Musik zu erfassen. Mithilfe der 1957 von Curt Sachs auf dem ersten internationalen Kongress für jüdische Musik in Paris geäußerten Definition „Jüdische Musik ist diejenige Musik, die von Juden für Juden als Juden gemacht wurde“ sind wir jedoch in der Lage, uns stringent durch Raum und Zeit zu bewegen.

Schon der Tenach, die hebräische Bibel, enthält Gesänge und beschreibt Gesang, Instrumente und das Musizieren auf ihnen. Die Te‘amim, als eine spezifische jüdische Notation zu heiligen Texten, vermitteln uns bis heute die Auffassung von Syntax, Akzent und Ausdruck der Vortragenden ab dem frühem Mittelalter. Abdem Zeitalter der Diaspora drangen Metrum und Harmonie in die Musik von Juden ein. Das lange nur mündlich Tradierte wurde erst spät und nur teil- und epochenweise in europäischer Notation festgehalten. Und so steht im europäisch geprägten Raum bis heute die mündliche Überlieferung der Synagogalkantoren (Chasanim) und Volksmusiker (z.B. Klesmorim) lebendig neben den Versuchen eine jüdische (notierte) Kunst- und Popularmusik zu schaffen. Kommen Sie mit Synagogalkantor Elija Schwarz auf diese Reise entlang des Wegs der Musik des jüdischen Volkes.

Elija Schwarz arbeitet als Kantor und Religionslehrer für den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein. Er stand mit liturgischer Musik, jiddischem Lied und Jazz auf den Bühnen verschiedener Länder.

Die Auflagen in Corona-Zeiten werden beachtet. Der Mindestabstand von 1,5 Meter wird in dem vorbereiteten Veranstaltungsraum eingehalten. Für eine gute Durchlüftung ist gesorgt. Masken können erworben werden. Die Namen der Teilnehmer werden notiert. Der Zugang ist nicht barrierefrei.

Info: Die nächste Veranstaltung der Reihe „Musik und Judentum“, Jüdisches Lehrhaus Emmendingen, findet am Sonntag, den 19. Juli 2020, um 18.00 Uhr mit Frau Dr. Ursula Hellerich statt.

Foto: Privat