Alle Jahre feiern Juden seit 164 v.d.Z. in Erinnerung an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels das Chanukka-Fest. Am 25. des jüdischen Monats Kislew beginnt das achttägige Fest, an dem jeden Tag ein weiteres Licht hinzugefügt wird, bis schließlich alle acht Lichter brennen. Dieses Jahr scheint die erste Kerze am Abend des 22. Dezember, denn der Tag fängt nach dem jüdischen Kalender am Abend an.
Man erinnert sich an die Begebenheiten, die im Talmud, bei Flavius Josephus und in den Makkabäer-Büchern beschrieben sind: damals besiegten die jüdischen Makkabäer die Seleukiden, reinigten ihren Tempel von Götzenbildern und etablierten wieder den traditionellen jüdischen G‘ttesdienst im Jerusalemer Tempel. Acht Tage lang brannten die Lichter an der provisorisch aufgestellten Menora, dem siebenarmigem Leuchter, obwohl das einzig, erhaltene, kleine Krüglein nur koscheres Olivenöl für einen Tag fasste. Nach acht Tagen konnte neues, erlaubtes Öl für den Dienst des Hohepriesters fertig gestellt werden und das Licht brannte weiter. An dieses Wunder erinnern noch heute die Lichter, die Zuhause, in der Synagoge oder draußen mit einem Behelfslicht angezündet werden. Dies wird auch in den Segenssprüchen deutlich, die vor und nach dem Anzünden gesprochen werden. Es sind besondere Lichter. Im Segensspruch nach dem Zünden heißt es „diese Lichter sind heilig, es ist nicht erlaubt, sie zu benutzen, sondern nur, sie anzuschauen“, um G’ttes großen Namen zu danken.“
Heute zünden die Kinder gerne selbst gebastelte Leuchter, Chanukkiot, an. Sie können aus Holz, Glas, Lego oder Metall bestehen. Im Jüdischen Museum Emmendingen sind Menora- und Banktypen ausgestellt.
Das Exponat des Monats und zugleich Herz der Ausstellung bildet der zerlegbare Chanukka-Leuchter, 20. Jh., aus Messing, der praktisch auf Reisen verwendet werden kann.
Ein Hinweis auf ölhaltige Speisen, Schokoladen-Chanukka-Geld und beliebte Kreisel (Dreidel) zum Spielen findet sich auch in der Ausstellung, die bis Ende Februar 2020 zu sehen ist.
Das Jüdische Museum Emmendingen ist am Sonntag und Mittwoch von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.
Foto: Monika Rachel Raija Miklis