Neue Wechselausstellung im Jüdischen Museum Emmendingen – „Das jüdische Chanukka-Fest und seine Leuchter“

Sonntag, 11. Dezember 2022 – Sonntag, 29. Januar 2023

„Chanukka“ ist das hebräische Wort für „Einweihung“. Jedes Jahr feiern Jüdinnen und Juden aus aller Welt am 25. Tag des jüdischen Monats Kislev das bei groß und klein sehr beliebte Fest. Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels im Jahre 164 v.d.Z. Der jüdische „Tag“ beginnt bei Einbruch der Nacht. Jeden Abend wird ein neues Licht auf dem Leuchter hinzugefügt, bis schließlich am achten Tag alle Lichter brennen. Dieses Jahr beginnt das achttägige Fest am Abend des 18. Dezember. Dann werden aufwändig und schlicht gestaltete, kleine und große, einfache und wertvolle Leuchter angezündet, die sogenannten achtarmigen „Channukiot“.

Das Fest erinnert an die Begebenheiten, die im Talmud, bei Flavius Josephus und in den Makkabäer-Büchern beschrieben sind: damals besiegten die jüdischen Makkabäer die Seleukiden, reinigten den Tempel, von Götzenbildern und etablierten wieder den traditionellen G‘ttesdienst im Jerusalemer Tempel. Acht Tage lang brannten die Lichter an der provisorisch aufgestellten Menora, dem siebenarmigem Leuchter, obwohl das einzig, erhaltene, kleine Krüglein nur koscheres Olivenöl für einen Tag fasste. Nach acht Tagen konnte neues Öl für den Dienst des Hohepriesters fertiggestellt werden und das Licht brannte weiter. An dieses Wunder erinnern heute die Lichter, die Zuhause, in der Synagoge oder draußen mit einem Behelfslicht angezündet werden. Dies wird auch in den Segenssprüchen deutlich, die vor und nach dem Anzünden gesprochen werden. Es sind besondere Lichter. Im Segensspruch nach dem Zünden heißt es „diese Lichter sind heilig, es ist nicht erlaubt, sie zu benutzen, sondern nur, sie anzuschauen, um G’ttes großen Namen zu danken.“

Heute zünden die Kinder gerne selbst gebastelte Leuchter, Chanukkiot, an. Sie können aus Holz, Glas, Lego oder Metall bestehen. Im Jüdischen Museum Emmendingen sind Menora- und Banktypen aus verschiedenen Ländern ausgestellt.

Erklärungen zu ölhaltigen Speisen, Schokoladen-Chanukka-Geld und beliebten Kreiseln (Dreidel) zum Spielen runden die Ausstellung ab, die bis Ende Januar 2023 zu sehen ist.

Das Jüdische Museum Emmendingen ist Sonntag und Mittwoch von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.

Begleitend zum Ausstellungsbeginn am Sonntag, den 11. Dezember 2022 findet um 18.00 Uhr ein Vortrag über ZOOM statt. Die Kuratorin Monika Rachel Raija Miklis M.A. wird virtuell verschiedene Leuchter-Typen vorstellen und zum Fest informieren.

Aufzeichnung des Zoom-Meetings ansehen:
https://us02web.zoom.us/j/86766142262?pwd=Y1YvTVROMFE1QU9tc2pUd1IyTGhmUT09

Kenncode: 8LVz*B$*

Chanukka Leuchter, 20. Jh., Israel, 18 x 9 x 14,5 cm, Privatsammlung

Foto: Monika Rachel Raija Miklis