Ausstellung zum jüdischen Lichterfest „Chanukka“ im Jüdischen Museum Emmendingen

Aus aktuellem Anlass ist eine Ausstellung zum Chanukka-Fest im Jüdischen Museum in Emmendingen zu sehen. Zur Zeit feiern Juden weltweit das achttätige Fest namens „Chanukka“, das am Montagabend endet. „Chanukka“ bedeutet auf Hebräisch „Einweihung“. Jedes Jahr erinnert das Fest daran, wie der damalige Tempel in Jerusalem durch Jehudah HaMaccabi und seinen Anhängern 165 v.d.Z. von Götzenbildern gereinigt wurde, nachdem er vom hellenistischen König Antiochos IV Epiphanes entweiht worden war. Die Makkabäer-Bücher berichten davon. Das Fest der Tempelweihe beginnt am 25. Tag des jüdischen Monat Kislev mit dem Zünden des ersten Lichts am Chanukka-Leuchter bei Einbruch der Nacht. Jeden Abend wird ein weiteres Licht hinzugefügt, bis schließlich alle acht Lichter brennen, die mit einem neunten Behelfslicht angezündet werden. Aus diesem Grund wird das Fest auch „Lichterfest“ genannt. Olivenöl spielt ebenfalls eine nicht unbedeutende Rolle. Ein Wunder ist damals im Tempel geschehen. Und dieses soll mit dem Schein der Lichter in die Welt getragen werden.

Die Ausstellung zeigt anschaulich die verschiedenen Typen von Chanukka-Leuchtern, u.a. Exponate aus der Sammlung Karl Günther, Bräuche und Traditionen rund um den Kreisel und um ölhaltige Speisen, einen Gedichtband mit einer Widmung zur Erinnerung an die Chanukka-Feier des israelitischen Frauenvereins Emmendingen im Jahre 1924 und einem besonderen Kreisel, heb. Sevivon, der zum Exponat des Monats ernannt wurde. Dieser Sevivon ist 2010 von Jugendlichen der Jüdischen Gemeinde Emmendingen im Rahmen ihres Religionsunterrichts angefertigt worden Auf jeder Fläche des Kreisels ist ein Stück Geschichte der jüdischen Gemeinde versteckt. (s. Abb.) Dafür interviewten sie auch den inzwischen verstorbenen Zeitzeugen und Mitbegründer der neuen jüdischen Gemeinde, Klaus Teschemacher. Die Jugendlichen wurden mit ihrem Werk beim Internationalen Wettbewerb „My story – Our story“ des Diaspora-Museums in Tel Aviv ausgezeichnet.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Januar 2019 zu besichtigen. Das Museum ist Sonntag und Mittwoch von 14.00 Uhr – 17.00 Uhr geöffnet.

Fotos: Monika Rachel Raija Miklis