Neue Wechselausstellung im Jüdischen Museum Emmendingen ab 6. März 2022

Wiedereröffnung und Jubiläumsjahr 2022

Mit einer Wechselausstellung zum Purim-Fest eröffnet der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. das Jubiläumsjahr „25 Jahre Jüdisches Museum Emmendingen“. Mehr noch: am Sonntag, den 6. März 2022, öffnen díe Vereinsmitglieder nach einer vielwöchigen, pandemiebedingten Pause wieder die Museumstüren. „Mischenichnas Adar marbim beSimcha“ – dieser hebräische Vers passt wunderbar: „Wenn der jüdische Monat Adar eintritt, vermehren wir die Freude.“ In diesem Jahr 5782 sind es sogar zwei Monate, Adar I und Adar II, bedingt durch ein 13-monatiges Schaltjahr, das alle zwei oder drei Jahre auftritt. Am 14. Tag des zweiten Adar wird das Losfest „Purim“ gefeiert. Warum Lose? 

Sein Name geht auf das Wort „Pur“ = Los, zurück. Der böse Haman hat für die Vernichtung des jüdischen Volkes das Los geworfen. Das Fest erinnert an die Rettung der Juden im damaligen persischen Reich vor ca. 2500 Jahren durch die Jüdin Ester und ihren Onkel Mordechai. Mit G’ttes Hilfe, scharfem Verstand und weiblicher Intuition gelang es dieser Frau, ihren Mann, den mächtigen Perserkönig Achaschwerosch, von der Vernichtung ihres Volkes abzubringen. Durch ein Wunder kehrte sich das Schicksal um und der Initiator des Pogroms, der hinterhältige Haman, wurde letztlich selbst gerichtet. Das Böse kehrte sich zum Guten und allen Juden wurde Freude und Wonne zuteil. So steht es in der biblischen Ester-Geschichte. 

In der jüdischen Tradition wird die Ester-Geschichte aus einer in hebräischer Sprache geschrieben Rolle im Abend- und Morgeng’ttesdienst vorgelesen. Dieses zusammengerollte Pergament liegt oft versteckt in einer meist kunstvoll verzierten Hülle (hebr. Megilla). Genauso versteckt ist G’tt, dessen Name nicht ein einziges Mal in der Rolle erwähnt wird und doch ist ER die ganze Zeit mit dabei. G`tt lenkt wie hinter einer Maske das Geschehen und rettet auf wundervolle Weise die Juden vor ihrer Vernichtung. Somit erklärt sich der Brauch, sich am Purim-Fest zu kostümieren.

Die Ausstellung zeigt neben lustigen Verkleidungsutensilien für Purim anschaulich einige Typen von Ester-Rollen.

Dieses Jahr fällt Purim auf den 16. /17. März. Die Wechselausstellung ist bis zum 15. April 2002 zu besuchen. 

Es gelten die aktuellen Corona-Regeln bei Besuchen von Museen.

Weitere Informationen unter www.juedisches-museum-emmendingen.de

Foto: Monika Rachel Raija Miklis