Das jüdische Purim Fest während des islamischen Fastenmonat Ramadan

„Wenn der jüdische Monat Adar eintritt, mehre sich die Freude.“

Dies steht in hebräischer Sprache auf der reich verzierten Ratsche mit Motiven aus der Stadt Jerusalem.

Das jüdische Jahr 5784 hat jetzt sogar zwei Monate, Adar I und Adar II, bedingt durch ein 13- monatiges Schaltjahr, das alle zwei oder drei Jahre auftritt. Doppelte Freude in einer schweren Zeit.

Im Jüdischen Museum Emmendingen kann man Objekte zum Purim Fest anschauen und einiges dazu erfahren.

Am 14. Tag des zweiten Adar wird das „Purim“ gefeiert, das dieses Jahr mit dem islamischen Fastenmonat Ramadan zusammenfällt. Purim beginnt am Samstagabend (23.3.) und endet mit Auszug der Sterne am Sonntagabend (24.3.). Sein Name geht auf das Wort „Pur“ = Los, zurück. Der böse Haman hat für die Vernichtung des jüdischen Volkes das Los geworfen. Das Fest erinnert an die Rettung der Juden im damaligen persischen Reich vor ca. 2500 Jahren durch die Jüdin Ester und ihren Cousin Mordechai. Mit G’ttes Hilfe gelang es Ester, ihren Mann, den mächtigen Perserkönig Achaschwerosch, von der Vernichtung ihres Volkes abzubringen. Durch ein Wunder kehrte sich das Schicksal um und der Initiator des Pogroms, der hinterhältige Haman, wurde letztlich selbst gerichtet. Das Böse kehrte sich zum Guten und allen Juden wurde Freude und Wonne zuteil. So steht es in der biblischen Ester-Geschichte. 

In der jüdischen Tradition wird die Ester-Geschichte aus einer in hebräischer Sprache geschrieben Rolle im Abend- und Morgeng’ttesdienst vorgelesen. Diese Rolle liegt oft versteckt in einer meist kunstvoll verzierten Hülle (hebr. Megilla). Genauso versteckt ist G’tt, dessen Name nicht ein einziges Mal in der Rolle erwähnt wird und doch ist ER die ganze Zeit mit dabei. G`tt lenkt wie hinter einer Maske das Geschehen und rettet auf wundervolle Weise die Juden vor ihrer Vernichtung. Somit erklärt sich der Brauch, sich am Purim-Fest zu kostümieren. Essbare Geschenke werden an Freunde geschickt, es wird eine reichhaltige Mahlzeit abgehalten und vor allem für Menschen in Not gespendet. Großzügige Spenden an Bedürtige verbinden Juden und Moslems in dieser besonderen Zeit. Chag Purim Sameach und Ramadan Mubarak! 

Foto: MRR Miklis

Walter Kaufman – Welch ein Leben! Ein Jahrhundertleben in 101 Minuten

Liebe Mitglieder, liebe Freund:innen des Jüdischen Museums Emmendingen,

wir können Sie zu einem ganz besonderen Filmabend in der Cinemaja in
Emmendingen einladen:

*Walter Kaufman – Welch ein Leben! Ein Jahrhundertleben in 101 Minuten *

Der Film beleuchtet das Leben des jüdischen Schriftstellers Walter
Kaufmann.  Seine Eltern wurden in Auschwitz ermordet, er selbst durch
den Kindertransport nach England gerettet.
Romanautor, Seemann, Korrespondent und politischer Aktivist, das sind
nur einige Stationen in seinem langen Leben. Er starb am 15. 04. 2021.

Dieses Leben wurde verfilmt und läuft seit September 2021 in
verschiedenen Kinos.
Nun kommt er auch am 10. 10. 2023 nach Emmendingen, was uns sehr freut.

Alle Informationen finden Sie im Anhang. Dort erfahren Sie mehr aus dem
facettenreichen, wichtigen, zeitgeschichtlichen Leben von Walter Kaufmann.

Entdecken Sie den Flyer (PDF, 0,06 MB)

Kommen Sie nach Emmendingen, um diesen wertvollen Film zu sehen.

Herzliche Grüße aus dem Museum
i. A. Hanna Fexer

Mischpoke ­- Heymland

Liebe Musikinteressierte,

nach dem Europäischen Tag der jüdischen Kultur, dem jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana und dem Vortrag von Ruben Frankenstein zur jiddischen Sprache am 21.9.23 im Neuen Saal der Synagoge Emmendingen möchten wir nun auf ein besonderes, zum Thema passendes Konzert des Kulturkreises Emmendingen und der Stadt Emmendingen in Kooperation mit dem Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen am 14. Oktober 2023 hinweisen: 

Die Hamburger Band MISCHPOKE hat sich der Welt – Musik verschrieben und ihr Herz liegt insbesondere beim Klezmer! Die Geigerin Cornelia Gottesleben ist gebürtige Emmendingerin, lebt nun in Hamburg und mitbegründete dort vor fast 20 Jahren die Band MISCHPOKE, die sich mittlerweile einen internationalen Ruf erspielt hat. Man darf sich auf ein mitreißendes Konzerterlebnis freuen! Nähere Informationen finden Sie anbei.

Das Konzert fängt wegen der Schabbat-Ruhe erst um 20:30 Uhr an, in der Pause gibt es vom Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen ein Bewirtungsangebot.

Karten zu 18.- € (regulär) und 15.- € (Mitglieder) kann man im Vorverkauf bei Buchhandlung Sillmann (Emmendingen und Denzlingen) sowie in der Tourist-Info Emmendingen erwerben. Jugendliche bis 16 Jahre haben freien Eintritt.

Entdecken Sie den Flyer (PDF, 1,8 MB)

Erfahren Sie mehr über den Auftritt in diesem Dokument (PDF, 0,08 MB)

„Ratewet doß Mameloschen!“ Jiddisch – eine Sprache ohne Land

Vortrag mit Ruben Frankenstein, Dozent am Orientalischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Donnerstag, 21. September 2023, um 20:00 Uhr
Synagoge Emmendingen, Landvogtei 11, Neuer Saal

Veranstaltet vom Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V. in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Emmendingen K.d.ö.R. und dem Kulturkreis Emmendingen

Jiddisch war einst die Hauptsprache der Juden mit 11 bis 13 Millionen Sprechern. Es war offizielle Sprache der Teilrepublik Birobidschan der Sowjetunion, zählt nun aber mit tausenden anderen zu den bedrohten Sprachen, die in Gefahr sind, ganz zu verschwinden. Dazu haben zum einen Moses Mendelssohn, zum anderen Eliezer Ben-Jehuda beigetragen, aber den endgültigen Todesstoß hat ihr Adolf Hitler versetzt. Darum der dringende Appell „Ratewet doß Mameloschen!“ – „Rettet die Muttersprache!“

Ruben Frankenstein wurde 1938 in Tel Aviv geboren, studierte zunächst Jura und arbeitete als Staatsanwalt. Es folgten ein Studium der Germanistik, Judaistik, Geschichte und Volkskunde. Seit 1974 ist er Lehrbeauftragter für hebräische Sprache und Literatur an der Universität Freiburg und an der Volkshochschule, wo er auch Jiddisch unterrichtet. Daneben ist Ruben Frankenstein auch als Übersetzer und Publizist tätig und hält Vorträge zur jüdischen Literatur und Kulturgeschichte. Eintritt frei, Spenden erbeten

Entdecken Sie den Flyer (PDF, 5 MB)