Ankündigung 28. Januar: Die verbrannten Dichter – Die Bücherverbrennung – Portraits in Liedern, Lyrik, Prosa

28. Januar 2016
Im Rahmen des Internationalen Holocaustgedenktages am 27. Januar veranstaltet der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen E.V. mit freundlicher Unterstützung durch die Stadt Emmendingen – Fachbereich Kultur am Donnerstag, den 28. Januar 2016 um 19:00 Uhr ein Gedenkkonzert im Bürgersaal des Alten Rathauses, Marktplatz 1:

Die verbrannten Dichter
Die Bücherverbrennung – Portraits in Liedern, Lyrik, Prosa
Günter Gall, Gesang, Rezitation, Gitarre, Liedkomposition
Konstantin Vassiliev, Gitarre, Komposition, Arrangements

„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man später auch Menschen.“ (Heinrich Heine)

Eintritt frei – Spenden erbeten

Ankündigung 24. Januar: Gedenkstättenfilm, zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

24. Januar 2016
Gedenkstättenfilm, zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar:

„Geschichte ganz nah: Eine Reise zu den Gedenkstätten in meiner Heimat“ – Link
von Daniela Schaffart

Teschemacher-Saal im Simon-Veit-Haus, Kirchstr. 11, Emmendingen
18.00 Uhr
mit anschließendem Gespräch mit der Regisseurin
Eintritt frei – Spenden erbeten

Schabbat Schalom – Jüdische Autorinnen und Autoren erzählen

Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V.
Jüdische Gemeinde Emmendingen K.d.ö.R.
Jüdisches Lehrhaus Emmendingen

Schabbat Schalom – Jüdische Autorinnen und Autoren erzählen
Literaturgespräch mit Dr. med. Ursula Hellerich, Freiburg

Sonntag, 13. Dezember 2015,
17:00 Uhr
Jüdisches Museum Emmendingen, Schlossplatz 7

Einen „Palast in der Zeit“, so nannte der jüdische Religionsgelehrte Abraham Heschel den Schabbat. Ein Tag, an dem Menschen ganz bei sich sind, beieinander und bei G´tt zu Hause sein können. Das ist der Schabbat, seit allem Anfang, seit dem ersten Buch Mose, Bereschit. Dort wird erzählt, wie G´tt selbst den ersten Schabbat feiert, den siebten Tag der Schöpfung, den Tag, an dem alles gut war. Seither feiern Juden in aller Welt Schabbat, jeder und jede auf ganz besondere Weise und sie erzählen uns von ihrem ganz eigenen Schabbat – in Gedichten und Geschichten.

Hören wir zu, was sie uns berichten, die jungen und nicht mehr so jungen Erzählerinnen und Erzähler: Von Heinrich Heine („Prinzessin Sabbat“) über Bella Chagall („Brennende Lichter“), Batya Gur („Denn am Sabbat sollst du ruhn“), Eva Harris („Die Hochzeit der Chani Kaufmann“), Mirna Funk („Winternähe“), Lauren Winner („Sabbat im Café“) bis zu Eliyah Havemann, der erzählt, wie er erst spät sein Judesein und den Schabbat entdeckte („Wie werde ich Jude“). Vielleicht gibt es sogar noch literarische Überraschungsgäste.
Uns allen wünsche ich viel Oneg Schabbat (Schabbatfreude) am Sonntagnachmittag!

Eintritt 6 €

Das jüdische Museum ist attraktiv für Schulklassen

EMMENDINGEN. Carola Grasse bleibt Vorsitzende des Vereins für Jüdische Geschichte und Kultur. Sie wurde bei der Hauptversammlung in der Bibliothek des Jüdischen Museums für weitere zwei Jahre gewählt. Noemi Wertheimer ist und bleibt Stellvertreterin. Ebenso wurden Monika Miklis als Schriftführerin und Andrea Kienzle als Kassiererin bestätigt.

Das Jüdische Museum erfreut sich nach wie vor an großer Beliebtheit. Insgesamt kamen im zurückliegenden Jahr 2188 Besucher. Carola Grasse bezeichnet dies als erfolgreich. Darunter waren auch 446 Kinder und Jugendliche. Es gab 27 Führungen für Erwachsene sowie 25 für Kinder und Jugendliche. „Es gab sehr viele Führungen von Schulklassen auch aus dem Kinzigtal im Rahmen des Religionsunterrichts“, sagt Noemi Wertheimer. Katholische und evangelische Schulklassen besuchten das Museum in Kombination mit dem Besuch der Synagoge. „Es gab sehr nette Begegnungen und Gespräche.“ Insgesamt wurden für Museum, Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltungstätigkeiten 1800 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet. Damit übertraf der Verein die Anforderungen für den Landeszuschuss, der eine Gemeinnützigkeit, über 1000 Besucher und über 1000 ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden voraussetzt. Der Zuschuss ist zweckgebunden und muss alljährlich neu beantragt werden. Grasse macht sich keine Sorgen um eine weitere Gewährung. „Ich habe dafür mitgekämpft. Dass dies gelungen ist, hat auch mit dem Regierungswechsel zu tun. Die Arbeit wird anerkannt und wertgeschätzt“, sagt sie. Dies sei wichtig, um die Erinnerung an die Schoah, an die Geschichte wachzuhalten. Von dem Zuschuss wurden eine Standvitrine, Beamer, Schaukasten, Schränke und Regale sowie neue Rahmen für die Bilder angeschafft. „Damit wird die Präsentation im Museum aufgewertet“, sagt Grasse.

An Einnahmen für 2014 sind knapp 10700 Euro zu verbuchen. Dabei gingen zwar wegen des Rückgangs der Mitgliederzahl die Mitgliedsbeiträge zurück, dafür verdoppelten sich gegenüber dem Vorjahr die Spenden. An Ausgaben fielen etwa 9200 Euro an, so dass ein positives Jahresergebnis in Höhe von rund 1400 Euro erzielt wurde. „Der Verein steht dank der Zuschüsse sehr gut da“, sagt Andrea Kienzle. „So können wir Rücklagen bilden für eventuelle Reparaturen des Gebäudes.“ Dagegen weist der Kassenbericht für das Jüdische Lehrhaus Einnahmen von 982 Euro auf. Die Ausgaben beliefen sich auf 1170 Euro. Noch sei Spielraum beim Guthaben vorhanden. „Wir versuchen weiterhin, neue Spenden zu rekrutieren“, sagt Grasse.

In ihrem Tätigkeitsbericht für das zurückliegende Jahr hebt Carola Grasse unter anderem den Museumstag im Mai 2014 zum Thema „Kunst in der Synagoge“ mit 86 Besuchern hervor, die Emmendinger Museumsnacht mit 312 sowie den Europäischen Tag der Jüdischen Kultur im September mit 245 Besuchern. Thema war „Die Frau im Judentum“ mit Führungen und Vorträgen von Monika Miklis. Dazu gab es eine erstmalige und sehr erfolgreiche Kooperation mit der Cinemaja mit einer Filmvorführung, wobei die Kinoinhaber die Einnahmen dem Verein spendeten. Zu den Aktivitäten des Vereins gehörten neben Lesungen, Sonderausstellungen und Vorträgen auch die Mitgestaltung der Gedenkveranstaltung in Emmendingen. Zudem empfing der Verein zahlreiche Gäste aus Israel sowie die Nachkommen Emmendinger Juden, darunter die Familie Günzburger.
Auch wenn die Jüdische Gemeinde die Verlegung von Stolpersteinen in Emmendingen ablehnt und der Verein deren Haltung respektiert, spräche nichts gegen virtuelle Stolpersteine, so Carola Grasse.

So lch eine Projektidee hat die Initiativgruppe um Helmut Reibold, Martin Becker und Carola Grasse angestoßen. Am Projekt „Virtuelle Stolpersteine und virtueller Rundgang zur jüdischen Geschichte in Emmendingen“ hat das GSHE Emmendingen Interesse gezeigt; es wird von der Schule selbständig erarbeitet.
Der Europäische Tag der jüdischen Kultur ist am 6. September zum Thema „Brücken“. Zudem ist im Oktober eine Gedenkveranstaltung zu 75 Jahre Deportation der badischen und saarpfälzischen nach Gurs in Zusammenarbeit mit der Stadt geplant. Außerdem wird das neue Programm des Jüdischen Lehrhauses Herbst/Winter 2015 mit Vorträgen und Lesungen zum Leitthema „Schabbat“ erscheinen. Ebenso bietet Rivka Hollaender dort Hebräisch-Sprachkurse an.

Quelle: http://www.badische-zeitung.de/emmendingen/das-juedische-museum-ist-attraktiv-fuer-schulklassen

Deutsch-Israelisches Berufsbildungssymposium in Emmendingen – Auftakt in den Gewerblichen und Hauswirtschaftlichen Schulen (GHSE)

Kreis Emmendingen – Emmendingen

29. Jun 2015 – 17:08 Uhr

 

Anlässlich der 50-Jahrfeier zur Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Staat Israel und der Bundesrepublik Deutschland veranstaltet das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Staat Israel, dem Landkreis Emmendingen und der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung Esslingen am 29. und 30. Juni 2015 ein deutsch-israelisches Berufsbildungssymposium in Emmendingen.
Heute Mittag fand in der Sporthalle der Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen Emmendingen (GHSE) die Auftaktveranstaltung für die zweitägige Arbeitssitzung statt.
Landrat Hanno Hurth begrüßte die Gäste und Delegationsmitglieder für den Landkreis und zeichnete kurz die Umstände auf, die vor fünfzig Jahren die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern begleiteten.
Danach begrüßte Hurth die israelischen Gäste, besonders Stef Wertheimer, den 90-jährigen Israeli, der aus Kippenheim stammt und 1936 zusammen mit seiner Familie nach Israel auswanderte.
Hurth zählte die einzelnen Projekte der Zusammenarbeit der GHSE und den israelischen Schulen auf und betonte die freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen den Gästen und den Schülern des Landkreises entstanden sind. Er würdigte die Initiatoren der Zusammenarbeit, die die Zusammenarbeit aufrecht erhalten und wünschte dem Symposium einen guten Verlauf.
Kultusminister Andreas Stoch zählte die Gründe auf, weshalb das Symposium gerade in Emmendingen stattfände. „Emmendingen ist nicht nur eine schöne Stadt, sie ist auch eine Stadt mit jüdischer Vergangenheit und Gegenwart.“
Junge Menschen, die trotz der verhängnisvollen Vergangenheit zusammen kämen, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten, die zu Freunden würden, seien ein hoffnungsvolles Zeichen für die Zukunft, so Stoch.
Besonders würdigte Stoch den Ehrengast Stef Wertheimer, der in unmittelbarer Nähe in Kippenheim geboren wurde und in der Nazizeit nach Israel auswandern musste. Wertheimer habe sich stets um eine Überwindung der Vergangenheit verdient gemacht und sei dafür unter Anderem von Bundespräsident Joachim Gauck 2012 mit dem großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.
Wie Landrat Hurth lobte Stoch die freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Landkreisen und nannte dies beispielhaft.
Generalkonsul des Staates Israel Dr. Dan Shaham blickte auf die letzten 50 Jahre der diplomatischen Beziehungen mit Deutschland aus der Sicht Israels zurück. Sei die Annäherung anfangs noch sehr vorsichtig und abwartend gewesen, habe man in den letzten Jahren eine gewinnbringende und vertrauensvolle Zusammenarbeit aufbauen können. Wichtig sei, fern von allen politischen und religiösen Konflikten den Umgang der Menschen untereinander zu fördern. „Das ist die Zukunft“, so Shaham auch im Blick auf die innenpolitischen Konflikte seines Landes.
Ehrengast Stef Wertheimer schilderte kurz die Umstände, die zu der Auswanderung seiner Familie im Jahr 1936 führten. Sein Vater hatte sich dazu entschlossen, nachdem der überzeugte Deutsche, der sein Land im ersten Weltkrieg in Verdun verteidigt und dabei ein Bein verloren hatte, erkannte, welche Gefahr den Juden in Deutschland drohte. „Die sind hier verrückt“, zitierte Wertheimer seinen Vater.
Wertheimer erkannte nach dem Krieg schnell, dass eine Zusammenarbeit mit Deutschland für sein Land wirtschaftlich fruchtbar sein kann. Er bemühte sich um berufsbildende Projekte und schuf Kontakte zur alten Heimat.
Zur aktuellen politischen Lage in Israel sagte Wertheimer: „Frieden wird es nur dann geben, wenn wir uns bemühen, den Nachbarn wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen.“
Aufgelockert wurde die Auftaktveranstaltung durch Auftritte der GHSE-Schulband „Funky Devilz“ und der Tanzgruppe des Jugendzentrums „Mischpacha“ der jüdischen Gemeinde Emmendingen.
Heute Nachmittag steht noch eine Führung durch die Stadt Emmendingen und eine Führung durch das jüdische Museum an bevor der erste Tag des Symposium mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingt.

image001 image002

Quelle: http://www.regiotrends.de/de/schon-gelesen/index.news.275167.html

Sterbehilfedebatte und Palliativmedizin aus jüdischer Sicht

Vortrag und Gespräch mit Dr. med. Stephan Probst, leitender Oberarzt für Palliativmedizin am Klinikum Bielefeld

Montag, 27. Juli 2015, 19:30 Uhr

Simon-Veit-Haus, Teschemacher-Saal, Emmendingen, Kirchstraße 11

Viele Menschen sind durch die aktuelle Sterbehilfediskussion verunsichert und spüren Ängste, wenn sie an ihr eigenes Lebensende oder das ihrer Angehörigen denken. Dabei geht es oft um Vorstellungen von Leid, Verlust der Autonomie und der Würde am Lebensende. Die sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft intensiv geführte Diskussion kann jedoch eine Chance sein, jetzt zu definieren, was für uns und in unserer heutigen Zeit „Sterben in Würde“ heißt. Zugleich sind wir aufgerufen, die Bedingungen dafür zu schaffen, dass wir ohne Würdeverlust dem Tod entgegensehen können.

Dr. med. Stephan Probst, leitender Oberarzt für Palliativmedizin am Klinikum Bielefeld und stellvertretender Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld K.d.ö.R. lädt interessierte Menschen dazu ein, jüdische Perspektiven auf das Ende des Lebens kennenzulernen und im Gespräch ethische, philosophische und halachische (religionsgesetzliche) Fragen zum Prozess des Sterbens in einem jüdischen Rahmen zu diskutieren.

 

Eintritt frei, Spenden erbeten

 

Anhang: