80 Jahre Pogromnacht – 80 Jahre Kindertransporte: Kindertransporte 1938/39

Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V.
in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Emmendingen K.d.ö.R.

Die Flucht jüdischer Kinder vor dem Holocaust und ihre Folgen

Vortrag und Gespräch mit Lilly Maier
Sonntag, 11. November 2018, 11:45 Uhr,
Emmendingen, Simon-Veit-Haus, Kirchstraße 11, Teschemacher-Saal

Anlässlich des Gedenkjahres 2018 erinnern wir uns an mehrere Ereignisse:
im November vor 80 Jahren fanden die Novemberpogrome in Nazi-Deutschland statt. Kurz darauf wurden im Dezember die Kindertransporte ins Leben gerufen. Über 15000 jüdische Kinder aus Deutschland, Österreich, Polen und der Tschechoslowakei konnten gerettet werden, weil ihre Eltern bereit waren, sich von ihnen zu trennen und sie alleine auf einen Kindertransport in die Fremde zu schicken. Die Geschichte der Kindertransporte gilt als eines der wenigen positiven Kapitel in der Holocaust-Forschung. Mit diesem beschäftigt sich Lilly Meier (geb. 1992). Der Vortrag basiert auf Zeitzeugen-Interviews, die die junge Forscherin, Autorin und Referentin der KZ-Gedenkstätte Dachau, mit amerikanischen Holocaust-Überlebenden geführt hat. Die Biographie von Arthur Kern hat sie im Buch „Arthur und Lilly. Das Mädchen und der Holocaust-Überlebende“ festgehalten. Das Buch ist vor Ort erhältlich.
In Kooperation mit der Parole Buchhandlung und dem Heyne Verlag

Eintritt frei, Spenden erbeten

„Quelle lebendigen Wassers“ – Mekor Majim Chajim (hebr.) Führung durch die neue Dauerausstellung im ehemaligen Ritualbad (Mikwe)

„Quelle lebendigen Wassers“ – Mekor Majim Chajim (hebr.)
Führung durch die neue Dauerausstellung im ehemaligen Ritualbad (Mikwe) mit Monika Rachel Raija Miklis (Kuratorin).
Ort: Jüdisches Museum (Mikwe), Schlossplatz 7, 79312 Emmendingen
Datum: Sonntag, 14. Oktober 2018
Uhrzeit: 11.45 Uhr
Eintritt frei, Spenden erbeten

Veranstaltungsreihe „Die Schöpfung“ 3 – „Zurück im Garten Eden in den Büchern von Meir Shalev“

Das jüdische Lehrhaus Emmendingen setzt sein Programm im Herbst mit der Veranstaltungsreihe zum Thema „Die Schöpfung“ fort.
Nach den Workshops mit dem Emmendinger Gemeinderabbiner, Herrn Yaakov Yosef Yudkowsky, und der Dozentin für jüdische Kunst, Frau Monika Rachel Raija Miklis, widmet sich die nächste Veranstaltung der Literatur:

Veranstaltungsreihe „Die Schöpfung“
3 – Dr. med. Ursula Hellerich
„Zurück im Garten Eden in den Büchern von Meir Shalev“

Ein Nachmittag über den bekannten israelischen Schriftsteller Meir Shalev, der in seinen Büchern der Natur, vor allem Gärten, sehr nahe ist und gerade letztes Jahr ein sehr schönes Buch über seinen eigenen Garten unter dem Titel „Mein Wildgarten“ veröffentlicht hat.

In Kooperation mit der Parole Buchhandlung, Emmendingen.

Ort: Jüdisches Museum (Mikwe), Schlossplatz 7, Emmendingen
Sonntag, 30. September 2018, 17:00 Uhr
Eintritt frei, Spenden erbeten

Flyer öffnen (PDF 3MB)

Exponat des Monats – das Widderhorn

Welches Objekt könnte die Bedeutung der jüdischen Hohen Feiertage besser symbolisieren als das geschwungene Horn eines Widders? Das Widderhorn, Hebräisch „Schofar“, ist ein altes Instrument, das bereits seit über dreitausend Jahren in der jüdischen Liturgie verwendet wird. Im letzten Monat „Elul“ des jüdischen Jahres, das am 9. September zu Ende ging, ermahnte es bereits täglich die Betenden in der Synagoge, sich ihrer Taten des vergangenen Jahres zu erinnern, sich auf die Zeit der Busse und der Rückkehr zu G’tt vorzubereiten.  An den beiden Neujahrstagen erklingt es mehr als hundert Mal während dem G’ttesdienst und ermahnt Juden auf der ganzen Welt, sich ihres Bundes mit G’tt, dem König der Welt, erneut bewusst zu werden. Mit dem ernsten und besinnlichen Jahresanfang 5779 (10./11.9.18) beginnen die zehn Bußtage, die schließlich am 19. September 2018 in den höchsten jüdischen Feiertag gipfeln, in den Tag der Sühne (Hebr. Jom Kippur). Es ist der Tag, an dem die Synagogen wenigstens einmal im Jahr brechend voll sind, an dem selbst säkulare Juden doch lieber mal Fasten, fünfundzwanzig Stunden nicht trinken und essen, um auf Nummer sicher zu gehen. Weil, man kann ja nie wissen… Es ist ein Tag der Sühne und der Versöhnung mit seinen Mitmenschen und mit G’tt. Zum Abschluss der feierlichen Liturgie erklingt an Jom Kippur vor Sonnenuntergang ein letztes Mal der Klang des Schofar, gleich einem Schluchzen und Wehklagen, der die Gebete in den Himmel trägt bis vor den Thron des allmächtigen Richters.  Welches Objekt könnte  passender sein, als das Horn eines Widders, der damals bei der Bindung von Jitzchak seinem Vater Abraham im Dickicht erschien und bis heute Abrahams G’ttvertrauen symbolisiert? Wer mag, kann das gerne im 22. Kapitel des ersten Buch Mose nachlesen, das auch in dieser Zeit in der Synagoge gelesen wird. Das Exponat des Widderhorns ist Teil der Sonderausstellung zu den Hohen Feiertagen im Jüdischen Museum Emmendingen.

Das Jüdische Museum Emmendingen bleibt am Mittwoch, den 19. September 2018, wegen dem höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, geschlossen.

Text und Foto: Monika Rachel Raija Miklis, Bild zur freien Verwendung.

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